ERASMUS+ TREFFEN IN RUMÄNIEN

Wenn Gerechtigkeit keine Form der Erinnerung ist, kann Erinnerung allein eine Form der Gerechtigkeit sein.“

Anfang Februar fiel für die Schüler der Startschuss im Erasmus+ Projekt „Totalitarianism and democracy after 1945 in Europe“ mit der ersten Mobilität nach Rumänien. Dort konnten die Schüler zahlreiche neue Erfahrungen sammeln und Kultur und Geschichte des Landes näher kennenlernen. Insgesamt nehmen an dem Projekt über 100 Schüler und rund 25 Lehrerinnen und Lehrer aus 5 verschiedenen Ländern teil.

Die erste Schülermobilität führte 6 Schülerinnen und ihre begleitenden Lehrkräfte des RMG nach Sighetu Marmatiei. Dort trafen sie sich mit anderen Ländervertretern um an den großen Themenbereichen „History of totalitarianism – oral history“ in internationalen Teams zusammenzuarbeiten. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen nicht nur von der allgegenwärtigen Gastfreundschaft, sondern auch von den zahlreichen Begegnungen mit Land und Leuten, aber auch mit Zeitzeugen aus der Geschichte. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, unmittelbar mit Regimegegnern des Ceausescu-Regimes ins Gespräch zu kommen, die einen eindrücklichen Einblick in ihre Erfahrungen während ihrer Zeit im Gefängnis gaben, als auch in die Lebensumstände der damaligen Zeit. Wie diese Zeit im Alltag jedes Einzelnen verhaftet war, zeigte nicht nur der Besuch des Memorial of the victims of communism and of the resistance, sondern  auch die Ergebnisse der Schüleraktivität „Grandmother`s chest“.

Dabei sollten alle Schüler Zeugnisse aus der Zeit von 1945 – 1989 in ihren Familien sammeln. Dies brachte wahre Schätze zu Tage … Bilder und Fotografien von Veranstaltungen, die den Personenkult um Ceausescu veranschaulichten, alte Schulbücher, die die Propaganda für den Sozialismus und den Personenkult Ceausescus verdeutlichten, aber auch kulturelle Errungenschaften und Traditionen, die bis heute erhalten sind.

Wie man mit solchen historischen Quellen, aber auch mit Zeitzeugenberichten umgehen sollte, veranschaulichten zwei Vorträge des Professors Virgiliu Tarau von der Universität Cluj zum Thema „Kommunismus und Nationalismus: Die ideologischen Grundlagen der politischen Regime in Rumänien“ und „Oral history: How to do“. Diese boten den Schülern die Basis für einen weiteren Workshop bzw. eine weitere Schüleraktivität, in Rahmen derer sie Menschen aus der Bevölkerung zum Thema Geschichte in Rumänien, Demokratie und Europa auf der Straße interviewen sollten. Dabei wurden die Schüler in zentrale Regeln zur Gestaltung von Interviews eingeführt. Die Befragung selbst brachten interessante Ansichten und Perspektive zu Tage. Deren Ergebnisse können bald auf der Website des Projektes eingesehen werden, auf der das Projekt und die Erfahrungen der Teilnehmer näher vorgestellt werden.