Pressebericht (Haßfurter Tagblatt vom 11.07.2019)

RMG VERABSCHIEDET SCHULLEITER MAX BAUER

„Der Schüler ist klein und zierlich, etwas blass, aber gesund, zäh und gut gepflegt“, mit diesen Worten schickt Hiltrud Joa, Lehrerin in Knetzgau, vor 54 Jahren den Viertklässler Max ans Regiomontanus-Gymnasium. 54 Jahre später verlässt Max Bauer das Gymnasium als Schulleiter und Oberstudiendirektor, nach wie vor zäh, gut gepflegt und gesund! Das Regiomontanus-Gymnasium war sein zweites zu Hause, stellte Studiendirektorin Maria Eirich bei ihrer Begrüßung anlässlich der Verabschiedung des Schulleiters fest. Max Bauer habe für die Schule gelebt und eine Gedanken haben deutliche Spuren hinterlassen, so Eirich, die ab dem kommenden Schuljahr die Nachfolge als Schulleiterin antreten wird.

Zahlreiche Ehrengäste waren am Dienstag in den "Silberfisch" am Schulzentrum gekommen, um von dem verdienten "Chef" Abschied zu nehmen. So auch die Ministerialbeauftragte Monika Zeyer-Müller, die Bauer die offizielle Entlassurkunde aus dem Staatsdienst überreichte. Die Stadt Haßfurt könne stolz auf das Regiomontanus-Gymnasium sein, das bestens da stehe. Auch die bauliche und ästhetische Gestaltung der Schule habe Bauer wie kein anderer geprägt. Sein detailliertes, pädagogisches Konzept, das Bauer in die Umbauarbeiten der Schule mit einbinden konnte, haben das Regiomontanus-Gymnasium zu einer Institution gemacht, die im Spitzenfeld bayerischer Schulen liege.

Als Max Bauer im September 2004 die Leitung des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt übernahm, wurde er mit vollkommen neuen Aufgaben konfrontiert, die zu bewältigen waren: Einführung G8 gleich im ersten Schuljahr, Umzug der gymnasialen Oberstufe vom Dürerweg in das Hauptgebäude, Lehrermangel, weiter steigende Schülerzahlen von knapp über 1200 in 2004 bis auf 1530 im Jahr 2011, doppelter Abiturjahrgang 2011, zwei externe Evaluationen, Ministerialkommisär und schließlich die digitale Ausstattung der Unterrichtsräume. Ein neues Raumkonzept 2006, die Einführungsklasse 2012 und der gebunden Ganztag 2013 wurden unter seiner Leitung zu pädagogischen Erfolgsmodellen. Die größte Herausforderung bildeten jedoch die umfangreichen Baumaßnahmen, wie der Bau des Ganztagsgebäudes („Silberfisch″) und Generalsanierung des Schulzentrums in fünf Bauabschnitten. In nicht enden wollenden Sitzungen mit unzähligen selbst gezeichneten Plänen hat Bauer um seine Visionen und Ziele gerungen, hat in den 15 Jahren die Sanierungen und Neubauten intensivst begleitet und fünf Einweihungen vom Silberfisch bis zum Verwaltungstrakt in seiner Amtszeit erlebt.

Am 24. März 1955 in Knetzgau geboren, legte Max Bauer 1974 am Regiomontaus-Gymnasium das Abitur ab. Sein Studium an der Universität Würzburg beendete er 1982 mit dem wissenschaftlichen Staatsexamen in Wirtschaft/Recht und Geographie. Zudem erwarb er die Fakultas in Sozialkunde. Nach dem Referendariat am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg und am Arnold-Gymnasium in Neustadt bei Coburg begann Bauer 1984 seine Lehrtätigkeit am Ohm-Gymnasium Erlangen und wechselte sechs Jahre später an das Dientzenhofer Gymnasium Bamberg. Dort war er elf Jahre Stundenplanreferent und kommissarischer Fachbetreuer in Wirtschaft/Recht, bevor er im September 2000 als Mitarbeiter in die Schulleitung wechselte und im Jahre 2003 schließlich zum stellvertretenden Schulleiter ernannt wurde. Auch als Schulbuchautor für das Fach Wirtschaft hat sich Bauer einen Namen gemacht. 20 Jahre schrieb er beim CC Buchner Verlag an 15 Büchern mit, die überwiegend für die gymnasiale Oberstufe bestimmt waren.

Landrat Wilhelm Schneider betonte, dass Bauer in seiner Funktion als Schulleiter die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen habe. Gut 80 Jahre werde er in den Köpfen der Schüler in Erinnerung sein, die in den 15 Jahren seines Wirkens durch die Schule gezogen sind, Besonders stark habe sich Bauer auch für Schulpartnerschaften und den Schüleraustausch gemacht, so Schneider. Die Beziehungen zu Pierrelatte in Südfrankreich habe er wieder aufleben lassen und auch mit elf anderen Schulen in den verschiedensten Ländern laufe das Miteinander bestens.

Realschuldirektor Dr. Hartmut Hopperdietzel und Elternbeiratsvorsitzender Stephan Schneider bedankten sich ebenfalls bei Bauer für die immer gute Zusammenarbeit. Flammende Abschiedsworte gab es von den Schülern Steven Fischer, Selina Schorr und Lilly Rödel, die das immer offene Ohr des Schulleiters für Schüleranliegen hervorhoben.  Der Personalrat nahm in humorvoller Art und Weise Abschied und hob die Verdienste Bauers in einer Art Sketch hervor. Charlotte Seitz und Thomas Lux überreichten mit einem Korb voller Steine ein ganz besonderes Präsent, denn der Schulleiter blieb in seiner Amtszeit immer besonnen und gelassen, wie ein Stein in einem lebendigen tosenden Fluss. Besonders viel Beifall gab es für die Lehrerband "Rock of Ages" mit Lehrer Markus Korb als Frontman. Bauers Bewunderung der "Rolling Stones" nahmen die Musiker zum Anlass, deren Lied "Honky Tonk Women" mit einem eigenen Text für den Schulleiter zu versehen. Die RMG-Bigband unter der Leitung von Ekkehard Grieninger sowie der Oberstufenchor und Lehrerchor mit Leiterin Andrea Marx sorgten für die weitere musikalische Unterhaltung während der Feierstunde.

Links: Die Lehrerband mit Markus Korb. Mitte: Der Oberstufenchor, der das Stück "Africa" von Toto, auch eines von Bauers Lieblingsliedern, zusammen mit der Bigband zu Gehör brachte. Rechts: Die Bigband und Jule Scheuring mit dem Song "Feeling Good" zum krönenden Abschluss des Festaktes.

Text: Christian Licha; Fotos: Sambor Stogowski